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den Atem an, als sie mehr und mehr darauf zubeschleunigte. Er bebte am ganzen Leib, als der Porter mit einem Mal halb zu entstofflichen schien - und starb fast, als er mit einer Wucht explodierte, die noch Lichtsekunden entfernt einige Beobachterschiffe mit in den Untergang riss. Er konnte es nicht fassen. Sein unbesiegbarer Porter, die gewaltige Festung -zerstört! Seine letzte Hoffnung - dahin! Er war und blieb gefangen im Sternenozean von Jamondi. Nein! Es durfte nicht wahr sein! »Es muss einen Weg geben.« Stundenlang murmelte und krächzte er nur diesen einen Satz. »Es muss einen Weg hinaus geben ...« Es gibt keinen, hielt Enkrine dagegen. Wann wirst du es endlich einsehen? »Nie!«, schrie er. »Nie, niemals! Hörst du? Nie!« Die Angst, die furchtbare Angst, die er schon einmal besiegt zu haben glaubte, daheim in seinem Schloss. Sie kam gekrochen, jeden Tag, wenn er erwachte, falls er überhaupt noch Schlaf fand. Sie hatte ihn fest in ihrem Griff. Sie würgte ihn. Sein Körper magerte immer mehr ab, soweit das überhaupt möglich war. Er siechte langsam dahin. Paradoxerweise war es gerade die Angst, die ihn in diesen Tagen aufrecht hielt. Was Enkrine mit seinen Einflüsterungen und Appellen nicht schaffte, gelang ihr. Nun war sie der Stachel in seinem fleischlosen Körper; die einzige Triebfeder, die ihn in Gang hielt und seine Gedanken antrieb. Die Unsterblichkeit... Sie ließ ihn nicht los. Sie hatte es nie getan. Er träumte davon. Obwohl es keinen Beweis dafür gab und obwohl Enkrine protestierte und warnte, bettelte und flehte - er hatte einmal angefangen, darüber zu grübeln, und es hatte sich in ihm festgesetzt: Was, wenn er doch alterte? Wenn es stimmte, was Gon-Orbhon gesagt hatte? Wenn er es erst in einer Million Jahren bemerken würde, wenn es vielleicht schon zu spät war? Es brachte ihn fast um den letzten Rest klaren Verstandes. Unsterblich ... in den Grenzen des Stocks Satrugar und ohne den Fluch namens Enkrine - so hätte es sein sollen. Aber so war es nicht! So würde es nie sein! Er hatte die Macht, alles zu bewegen, nur nicht das. Gab es denn keine andere Möglichkeit? Er grübelte darüber nach, Tag für Tag, Stunde um Stunde. Längst kümmerte er sich nicht mehr um die Geschicke des Sternenozeans. Das taten die Kybb für ihn. Die wenigen Minuten am Tag, wenn er mit ihren Kommandanten sprechen, sich ihre Berichte über die Arbeiten an der DISTANZSPUR anhören musste, waren die reinste Qual. Natürlich arbeiteten sie weiter an der SPUR, an der Idee, aber daran glaubte Kharzani schon lange nicht mehr. Und eines Tages kam ihm die Eingebung. Der Gedanke war anfangs nur vage. Doch er wurde klarer, mit jedem Mal, wenn er das Gespinst vor seinem geistigen Auge ausbreitete, das zerbrechliche Gerüst seiner Hoffnung. Es waren zwei Nocturnenstöcke gewesen, die aus Laxaron gekommen waren, nicht nur Satrugar. Auch Antallin hatte für ES gekämpft. Satrugar war auf Parrakh, unerreichbar. Er hatte seine Kraft behalten und war mit Gon- Orbhon zu einer »Gottheit« zusammengewachsen. Aber was war aus Antallin geworden? Er wusste es, er wusste es! Aber je mehr er sich den Kopf zermarterte, desto weniger wollte es ihm wieder einfallen. Er quälte sich tagelang, ignorierte alle hereinkommenden Anrufe, beachtete nicht Enkrines entrüstete mentale Aufschreie. Er wusste es! Antallin ... war tot! Urplötzlich war es wieder da, und es traf ihn wie ein Schlag. Antallin war tot, auf Baikhal Cain zerschellt. Sein Leib lag als Berg auf der Oberfläche dieses Planeten - der sich im Jamondi-Sternhaufen befand! So nah und doch ... unerreichbar für ihn. Denn Antallin war tot. Mit seinem Leben war auch seine Kraft erloschen. Oder nicht? Tagg Kharzani wusste nicht mehr, was er denken sollte. Er wusste es schon lange nicht mehr. Aber er wollte es nicht wahr- haben. So nah - das konnte kein Zufall sein.. Es war ein Wink des Schicksals. Er sah den Berg vor sich, der von dem Nocturnenstock übrig geblieben war; den Berg, der zu einer Hoffnung wuchs, einer verzweifelten, allerletzten Hoffnung. Enkrine schrie und flehte ihn an, davon abzulassen, doch wie immer erreichte er nur das Gegenteil, auch wenn der Geist seines Herrn bereits viel zu vernebelt war, viel zu weit entrückt, um seine Warnungen und seine Verzweiflung überhaupt noch wahrzunehmen. " Immerhin dachte Tagg Kharzani noch klar genug, um sich nicht blind in sein mögliches Verderben zu stürzen. Es war ein reiner Selbstverteidigungsmechanismus, der bloße Selbsterhaltungstrieb. Es war wie immer die Angst, die ihn lenkte und dazu brachte, die richtigen Schritte zur richtigen Zeit zu tun. Tagg Kharzani ließ auf Baikhal Cain eine Festung der Kybb errichten, eine Standardbauform der Kybb-Rodish, die an einen dunklen, bucklig an den Untergrund geschmiegten, stachelbewehrten Igelkörper erinnerte. Es war das Grundmuster aller Kybb-Festungen überall in Jamondi und wo die kybernetischen Intelligenzen sonst noch aktiv waren. Erst danach wagte er sich in eigener Person zu dem Planeten. Er ließ seinen Titanen in einen Orbit gehen und nach vielen Tagen des Studiums der Atmosphäre, des Landes, des Wassers, nach langer Suche nach möglichen Krankheitserregern über dem Berg niedergehen, der Antallin war. Nichts deutete auf Lebenszeichen des Stockes hin. Kharzani hatte es gegen alle Fakten immer noch gehofft, aber selbst j etzt, als er der Wahrheit endgültig ins Gesicht sehen musste, gab er nicht auf. Musste, so fragte er sich, ein Nocturnenstock denn unbedingt leben, um unsterblich zu machen? Wenn es in Satrugar möglich war - konnte es dann nicht auch in Antallin zu erreichen sein? Auch wenn er tot war, die Hyperkristalle waren nicht zerfallen. Sie existierten noch. Und sie mussten die gleiche Kraft haben. Sie mussten einfach, sie mussten! Solche einigermaßen klaren Gedanken waren wie Lichtblitze im Dunkel der Nebel, die sein Bewusstsein umgaben; wie Inseln in einem Meer der Umnachtung. Aber sie trieben ihn voran. [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ] |
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